Mit Danish Dynamite und Oranje zum Erfolg
June 25, 2021 - News
Dennis Lichtenwimmer

1Das Achtelfinale der EM liefert einige richtige Kracher. Kroatien gegen Spanien, Belgien gegen Portugal und natürlich England gegen Deutschland – bei diesen Paarungen schlägt das Herz von Fußballfans auf der ganzen Welt höher. Für das Gerüst meines SPITCH-Teams suche ich mir aber lieber Spieler aus Begegnungen, wo ich ein besseres Gefühl für den zu erwartenden Spielverlauf habe. Bislang hat sich das als lohnende Taktik herausgestellt – und ich hoffe natürlich, dass die Spieler auf meiner Shortlist ähnlich stark performen wie zuletzt (317 Punkte im Schnitt von allen Spielern, die in der Startelf standen):
Abwehr
Joakim Maehle (11,7 Millionen, Dänemark): Den offensivstarken Außenverteidiger habe ich euch schon zum Vorrundenfinale ans Herz gelegt und der 24-Jährige hat gegen Russland richtig abgeliefert. Ein Tor sowie viele gewonnene Zweikämpfe und abgefangene Bälle bescherten Maehle genau 400 Punkte. Dadurch schraubte er seinen Punkteschnitt auf beeindruckende 381 Zähler. Der Rechtsfuß von Atalanta Bergamo ist der punktbeste Abwehrspieler des Turniers – und das zu einem sehr fairen Preis. Das Duell gegen Wales macht Maehle zusätzlich interessant, denn von allen Achtelfinalteilnehmern ließ nur Schweden (77) mehr Flanken zu als das Team von der Insel (71).
Andreas Christensen (11,3 Millionen, Dänemark): Auch mein zweiter Spieler kommt aus Dänemark. Mit seinem Hammer aus der Distanz stieß Andreas Christensen gegen Russland das Tor zum Achtelfinale auf – aber das ist gar nicht der Grund, warum ich den Innenverteidiger des FC Chelsea auf dem Schirm habe. Wichtiger ist für mich, dass der ehemalige Gladbacher mit 60 erfolgreichen Pässen pro Einsatz der dänische Abwehrspieler mit den meisten Ballaktionen ist. Diesen Schnitt könnte er gegen Wales noch einmal steigern, denn Wales lässt am liebsten den Gegner das Spiel machen. Die 39,7 Prozent Ballbesitz aus der Gruppenphase werden nur von einem weiteren Achtelfinalisten unterboten – und zu dem kommen wir etwas später.
Matthijs de Ligt (16,4 Millionen, Niederlande): Der Juve-Verteidiger verpasste den niederländischen Turnierauftakt verletzungsbedingt, spielte in den letzten beiden Partien aber jeweils durch. Dank den durchschnittlich drittmeisten erfolgreichen Pässen (53) bei den Niederlanden sowie den jeweils meisten erfolgreichen Tackles (2,5) und Klärungsaktionen (4,5) hinterließ de Ligt auch bei SPITCH mit durchschnittlich 361 Punkten ordentlich Eindruck. Tschechien spielt eher Konter- denn Ballbesitzfußball (45,7% Ballbesitz in der Gruppenphase). So wird de Ligt auf allen Ebenen gefordert – als sein SPITCH-Manager kann mir das nur Recht sein.
Mykola Matvienko (10,8 Millionen, Ukraine): Die Ukraine ist gegen Schweden Außenseiter auf den Einzug ins Viertelfinale, aber dennoch habe ich einen Spieler der Osteuropäer auf meiner Shortlist. Der Grund dafür ist ziemlich einfach: Schweden kam in der Vorrunde auf mickrige 35,7 Prozent Ballbesitz – der niedrigste Wert aller Achtelfinalisten. Im letzten Gruppenspiel waren die Skandinavier gegen die nicht gerade als die Meister des Tiki-Taka bekannten Polen sogar nur 33,4 Prozent der Zeit am Ball. Die Ukraine wird deutlich häufiger die Kugel haben als über weite Strecken der Gruppenphase (46,7 Prozent Ballbesitz). Matvienko ist mit durchschnittlich 50 erfolgreichen Pässen pro Partie der wichtigste Mann im Spielaufbau der Ukraine. Auch ohne viel Ballbesitz bringt es der Innenverteidiger von Schachtar Donezk bislang auf durchschnittlich 241 SPITCH-Punkte. Gegen Schweden könnte er diesen Wert deutlich übertreffen.
Mittelfeld
Pierre-Emile Hojbjerg (14,5 Millionen, Dänemark): Never change a winning Team! Wie auch Teamkollege Maehle stand Hojbjerg auch schon beim letzten Mal auf meiner Shortlist – und er rechtfertigte das Vertrauen gegen Russland mit einer bärenstarken Leistung (546 SPITCH-Punkte). Der dynamische Mittelfeldspieler ist der passfreudigste Däne (65,3 erfolgreiche Zuspiele pro Partie) – ein Umstand, der gegen Wales für eine sehr solide Punktebasis sorgen dürfte. Zudem ist er auch an vielen Abschlussaktionen direkt beteiligt – und kein Team hat in der Vorrunde so viele Torschüsse zugelassen wie Wales (59). Für mich führt an ihm kein Weg vorbei.
Georginio Wijnaldum (15,7 Millionen, Niederlande): Es braucht keine Atomphysik, um zu erkennen, dass Georginio Wijnaldum eine extrem gute Wahl ist bei SPITCH. Der Mittelfeldmotor der Niederlande hat den vierthöchsten Punkteschnitt (408 Zähler) aller Spieler mit mindestens zwei Einsätzen - und Cristiano Ronaldo (34,2 Millionen, 430), Kevin de Bruyne (28,4 Millionen, 413) und Toni Kroos (25 Millionen, 411) sind alle deutlich teurer. Seine zehn Torschüsse in den drei Vorrundenspielen sind zudem die meisten aller Mittelfeldspieler. Kurzum: Wijnaldum ist bei mir gesetzt.
Axel Witsel (13,7 Millionen, Belgien): Belgien hat mit Portugal einen anspruchsvollen Gegner fürs Achtelfinale erwischt. Das lässt mich bei den hochpreisigen Optionen wie de Bruyne oder Lukaku etwas zweifeln – schließlich hat Portugal in drei Partien bislang lediglich 28 gegnerische Torschüsse zugelassen. Axel Witsel habe ich aber auf dem Radar. Der Dortmunder stand nach seinem Achillessehnenriss beim Gruppenfinale gegen Finnland erstmals wieder in der Startelf und hielt die kompletten 90 Minuten durch. Auf Anhieb war er wieder der Dreh- und Angelpunkt im defensiven Mittelfeld der Roten Teufel. Seine 82 erfolgreichen Pässen wurden von keinem Belgier übertroffen. Bei SPITCH lieferte Witsel so auch sehr ordentlich ab und holte 325 Zähler. Sollte er gegen Portugal erneut beginnen, hat er gute Chancen auf einen Platz in meinem Team.
Leon Goretzka (17,5 Millionen, Deutschland): Beim Gruppenfinale hatte ich Toni Kroos auf der Liste und der Mittelfeldakteur von Real Madrid überzeugte mit 493 SPITCH-Punkten auf ganzer Linie. Als mein Kapitän führte er mich fast im Alleingang auf den letzten Drücker noch in die Gewinnzone. Ich traue Deutschland absolut zu, in London gegen England zu bestehen, aber mich würde es schon sehr überraschen, wenn die Löw-Elf die 75,4 Prozent Ballbesitz aus dem Spiel gegen Ungarn wiederholen könnte. Und Kroos braucht viele Pässe, um bei SPITCH richtig herauszuragen. Goretzka hingegen kann eigentlich alles – egal, ob Passen, Schießen oder Zweikämpfe gewinnen. Es ist natürlich alles andere als sicher, dass der Bayern-Star am Dienstag in der Startelf steht, aber sollte sich Löw für ihn entscheiden, wäre er auch bei SPITCH extrem interessant.
Angriff
Martin Braithwaite (12,8 Millionen, Dänemark): Am Angreifer des FC Barcelona lief das Spiel gegen Russland zum ersten Mal bei dieser EM ziemlich vorbei. Er arbeitete viel und schaffte immer wieder Räume für seine Mitspieler, aber seine persönlichen Statistiken blieben eher dürftig. Nur einmal kam er zum Abschluss – in den beiden Partien zuvor hatte er insgesamt neun Torschüsse abgefeuert. Gegen Wales rechne ich wieder mit mehr Abschlussaktionen von Braithwaite. Und auch mit seinem ersten Turniertreffer.
Memphis Depay (26,4 Millionen, Niederlande): Memphis Depay ist ohne Zweifel einer der Stars in diesem Turnier. Er ist praktisch an allen gefährlichen Aktionen der Niederländer beteiligt und generiert als Standardschütze auch durch ruhende Bälle SPITCH-Punkte. Beim Auftakt gegen die Ukraine fehlte noch die Effizienz und Memphis wirkte etwas übermotiviert, aber seitdem war er mit 357 und 552 Punkten sein Geld absolut Wert. Vermutlich wird der Neuzugang des FC Barcelona der teuerste Spieler in meinem Kader.
Euer Florian
Zum Autor:
Florian Reinecke begleitet seit über zehn Jahren die Bundesliga als Sportjournalist und hat ein Faible für Manager-Spiele. Er ist für euch (und sich) immer auf der Suche nach den spannendsten SPITCH-Spielern des Spieltags und gibt einen Einblick in seine Gedankengänge.