Wer sorgt in Köln für‘n Schützenfest?

Es gibt Tage, da geht nichts über ein bisschen Nostalgie: Man trifft sich mit alten Freunden, tanzt zu den alten Hits und schwelgt in Erinnerungen – herrlich! Bei meinem SPITCH-Team für diese Woche fühlt es irgendwie ähnlich an, denn im Sturm setze ich auf einen guten Bekannten, der zuletzt aber einige Jahre von der Bildfläche verschwunden war. Auf wen ich sonst am 3. Bundesliga-Spieltag baue, verrate ich euch auf meiner Shortlist.
Abwehr

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Jeremiah St. Juste (1. FSV Mainz 05, 8,9 Millionen): Der niederländische Innenverteidiger gehörte zu den Mainzer Profis, die nach dem Corona-Ausbruch der Rheinhessen in Quarantäne mussten. Praktisch ohne Teamtraining wurde er bei der 0:2-Niederlage beim VfL Bochum 1848 zur Pause eingewechselt und zeigte sofort seine Qualitäten: Sechs direkte Duelle gewann St. Juste, vier weitere Angriffe fing er ab – alles Aktionen, die direkt zu SPITCH-Punkten führten. 191 Zähler standen nach einer Halbzeit für ihn zu Buche. Jetzt hat er zwei Mal 45 Minuten gegen die SpVgg Greuther Fürth vor sich. Da wäre ich bei allem unter 300 Punkten fast ein wenig enttäuscht.
Odilon Kossounou (Bayer 04 Leverkusen, 11,5 Millionen): Der Ivorer braucht bei Bayer 04 Leverkusen überhaupt keine Anlaufzeit und ist sofort ein Fixpunkt in der Innenverteidigung. In Abwesenheit von Tapsoba ist er in der Innenverteidigung gesetzt und zeigt sich im Aufbauspiel ähnlich stark wie der verletzte Kollege. Neun erfolgreiche lange Pässe spielte er an den ersten beiden Spieltagen – lediglich Marvin Friedrich vom 1.FC Union Berlin gelang dies von den Feldspielern der Bundesliga häufiger. Zur Belohnung gab es im Schnitt bislang 283 SPITCH-Punkte. Eine Marke, die der 20-Jährige gegen bislang sehr schwache Augsburger ohne große Schwierigkeiten erneut erreichen sollte.
Rafael Czichos ist die große Konstante in der Kölner Innenverteidigung
Evan N’Dicka (Eintracht Frankfurt, 10,1 Millionen): Den Linksfuß von Eintracht Frankfurt habe ich euch bereits in der letzten Woche empfohlen und obwohl die Hessen gegen den FC Augsburg nicht über ein 0:0 hinauskamen, hat N’Dicka mit 401 SPITCH-Punkten auf ganzer Linie überzeugt. Der Innenverteidiger hat bei der Eintracht bislang die meisten Zweikämpfe gewonnen und die meisten erfolgreichen Pässe gespielt. Überragende Argumente, um ihn beim Auswärtsspiel bei DSC Arminia Bielefeld erneut ins Team zu holen.
Rafael Czichos (1. FC Köln, 9,1 Millionen): Rafael Czichos ist die große Konstante in der Kölner Innenverteidigung. Es sieht nicht immer spektakulär aus, was der Linksfuß veranstaltet, aber darauf kommt es auch nicht immer an. Bei den Geißböcken hat er bislang die meisten erfolgreichen Pässe gespielt (102) sowie die drittmeisten Zweikämpfe gewonnen. Dank dieser Fähigkeiten holte er selbst beim FC Bayern München noch sehr respektable 220 Punkte. Nun geht es gegen den VfL Bochum 1848, der beim Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 lediglich 45 Prozent Ballbesitz hatte. Das sind deutlich bessere Voraussetzungen als ein Spiel bei den Passmonstern aus München.
Mittelfeld

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Dominik Kohr (1. FSV Mainz 05, 6,6 Millionen): Wie St. Juste befand sich auch Dominik Kohr bis letzten Freitag in Quarantäne. Am Samstag wurde er ebenfalls zur Pause eingewechselte und stemmte sich gewohnt einsatzfreudig gegen die Niederlage. Vor allem war er aber der Strippenzieher im Mainzer Mittelfeld und spielte in 45 Minuten 29 erfolgreiche Pässe. Der Schnitt wird von keinem anderen Mainzer übertroffen. Darüber hinaus gab er noch zwei Torschüsse ab. Was ihm noch ein wenig fehlte, war das Timing im Zweikampf, denn vier Fouls und eine Gelbe Karte sorgten dafür, dass er insgesamt nur 28 Punkte holte. Ich setze darauf, dass er gegen die SpVgg Greuther wesentlich seltener zu spät kommt.
Wataru Endo (VfB Stuttgart, 9,0 Millionen): Kein Bundesliga-Spieler hat an den ersten beiden Spieltagen so viele Zweikämpfe gewonnen wie der Stuttgarter Mittelfeldstratege (36). Aber nicht nur die Quantität stimmt: Auch die Zweikampfquote des Japaners ist mit 62 Prozent für einen Mittelfeldspieler sehr gut. Verbunden mit seiner Passstärke macht ihn das zu einem extrem guten SPITCH-Spieler. Jüngster Beleg war die Partie in Leipzig, bei der Endo trotz der 0:4-Niederlage noch 329 Punkte holte. Gegen Freiburg dürfte der VfB Stuttgart nun wieder mindestens auf Augenhöhe agieren.
Musiala dürfte sich einen Platz in der Startelf erspielt haben

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Ellyes Skhiri (1. FC Köln, 9,1 Millionen): Der Tunesier wird immer mal wieder als möglicher Abgang beim 1. FC Köln gehandelt, aber solange er da ist, ist er mit seiner Lauf- und Zweikampfstärke unverzichtbar. Kein Kölner gewann an den ersten beiden Spieltagen mehr Zweikämpfe und nur Rafael Czichos spielte mehr erfolgreiche Pässe als Skhiri, der mit fünf Saisontoren in der vergangenen Spielzeit zudem gezeigt hat, dass er weiß, wo die Kiste steht. Bei SPITCH holte an den ersten beiden Spieltagen sehr solide 267 bzw. 223 Punkte. Ich hoffe gegen den VfL Bochum 1848 nun auf den ersten Ausreißer nach oben.
Jamal Musiala (FC Bayern München, 10,3 Millionen): Nach seinem starken Jokereinsatz gegen den 1. FC Köln und dem überzeugenden Auftritt im Pokal beim – zugegeben überforderten – Bremer SV, winkt dem 18-Jährigen nun gegen Hertha BSC die Startelf. Dabei kann Musiala nicht nur durch Torbeteiligungen punkten, sondern seine Stärke im Dribbling ist ebenfalls eine Waffe. Neun Zweikämpfe gewann er in der zweiten Hälfte gegen den 1. FC Köln. Sollte er gegen die noch sieglosen Berliner in der Startelf stehen, käme ich an einem Bayern-Spieler zu dem Preis kaum vorbei.
Angriff
Patrik Schick (Bayer 04 Leverkusen, 15,4 Millionen): Der Tscheche war einer der Stars der Europameisterschaft und scheint jetzt auch in der Bundesliga die Handbremse gelöst zu haben. Elf Torschüsse hat er in dieser Saison schon abgegeben – exakt so viele wie Robert Lewandowski und nur einen weniger als Erling Haaland, der die Liga in dieser Kategorie anführt. Im Vergleich zu den Top-Stars des FC Bayern München und von Borussia Dortmund ist Schick aber deutlich günstiger. Jetzt geht es zum FC Augsburg, der an den ersten beiden Spieltagen 35 gegnerische Torschüsse zugelassen hat – nur gegen den VfL Bochum 1848 und die SpVgg Greuther Fürth kamen die Gegner noch häufiger zum Abschluss. Perfekte Voraussetzungen für die nächste Schick-Party.

COLOGNE, GERMANY – AUGUST 15: Anthony Modeste of Köln celebrates his team’s second goal during the Bundesliga match between 1. FC Köln and Hertha BSC at RheinEnergieStadion on August 15, 2021 in Cologne, Germany. (Photo by Lukas Schulze/Bundesliga/Bundesliga Collection via Getty Images)
Anthony Modeste (1. FC Köln, 3,1 Millionen): Der 1. FC Köln könnte erstmals seit der Spielzeit 2016/17 wieder die ersten beiden Heimspiele der Saison gewinnen – und damals endete die Saison mit der Qualifikation für die Europa League. Überragender Spieler damals: Anthony Modeste. In der Sommerpause ist der mittlerweile 33-jährige Franzose anscheinend in einen Jungbrunnen gefallen, denn nun wirbelt er wieder wie zu besten Zeiten. Acht Torschüsse, zwei Tore und 64 Prozent gewonnene Zweikämpfe sind eine beeindruckende Bilanz nach zwei Spieltagen – zumal eine der Partien beim FC Bayern München stattfand. Das zweite Heimspiel 2016/17 gewannen die Kölner übrigens mit 3:0 – Doppeltorschütze damals: Anthony Modeste. Und wie schon am Anfang gesagt: Ich fühle mich dieses Wochenende sehr nostalgisch.